Herausforderungen für Frauen im Fussball 1

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Fussball oder doch «nur Frauenfussball». Eine Sportart und trotzdem wird die Leistung von Frauen durch «Gender-Marking» im täglichen Sprachgebrauch herabgewürdigt.

1 gegen 1 zwischen Beke Sterner und Lina Magul auf dem Spielfeld.
1 gegen 1 zwischen Beke Sterner und Lina Magul auf dem Spielfeld.

Popularität und Anziehungskraft von Frauenfußball

Frauenfußball hat seit der EM 2022 viel an Popularität und Anziehungskraft gewonnen. Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg und FC Barcelona haben im Finale der UEFA Women’s Champions League 22/23 34000 Besucher begeistert. 2 Wochen zuvor war das Rhein-Energie-Stadion in Köln zum 34. DFB-Pokalfinale der Frauen ausverkauft (44808 👨‍👧‍👦). 3 Jahre später begeistern die Frauen des FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen 57762 Zuschauer in der Allianz-Arena vor den Toren Münchens. Auch in regionalen Ligen spiegelt sich dies wider. Die Spielrinnen des 1. FC Union Berlin setzten sich am 28.04.2024 vor einer Kulisse von 12.511 Fans 👨‍👧‍👦 mit 5:0 gegen Hertha BSC durch.

📈 Das ist eine tolle Entwicklung, 🔎 Frauen rücken regelmäßig in den Fokus.

Laura Freigang bereitet kraftvollen Torabschluss vor.
Laura Freigang bereitet kraftvollen Torabschluss vor.
https://www.youtube.com/watch

Gender-Marking wertet die Leistung von Frauen  noch immer ab

Doch bei aller Aufmerksamkeit auf das Thema Frauen im Fußball, einfacher geworden ist es für Frauen- und Mädchenteams noch lange nicht. Wenn vom «Kicken» gesprochen wird, sind standardmäßig Männer gemeint. Das Gleiche gilt für Wettbewerbe und Ligen. Hingegen wird bei Frauen und Mädchen immer das Geschlecht genannt oder „markiert“

  • Frauenfußball 
  • FIFA Frauen-WM 
  • Women’s Super League … 

Dadurch wird das Spiel der Männer als die normale, ursprüngliche Version dieser Sportart verstanden. Die Leistung von Frauen und Mädchen wird als unnormal, unterhalb des (männlichen) Standards präsentiert. Das wird den Leistungen von Frauen und Mädchen nicht gerecht!

Fußball kann mehr, ist EINE Sportart für ALLE. 

Notwendige Veränderung im Sprachgebrauch

Die Veränderung der sprachlichen Präsentation ist leicht. Man(n) muss sie nur wollen. Der DFB markiert Ligen und Wettbewerbe für  Frauen UND Männer gleichermaßen. Auch Clubs fangen an und präsentieren 1. Männer- und 1. Frauenteam, Profis Männer und Profis Frauen.

Das Wort Team vermeidet zudem „Mann“schafft. 

Demgegenüber gibt es auch (noch) genügend Clubs mit einer 1. Mannschaft – also ganz selbstverständlich Männer, das braucht man(n) allerdings nicht extra zu erwähnen – und Frauen… Und obwohl der DFB hier sprachlich eine Vorreiterrolle einnimmt, werden Ligen und Tabellen in der Presseberichterstattung und typischen Internet-Portalen noch als Liga und Frauen-Liga bezeichnet.

Anregungen zur Selbstreflexion

Wie ist es bei euch im Club? Gibt es auf eurer Homepage einen Link zur 1. Mannschaft – standardmäßig ohne Zusatz  Männer – und untergeordnet zum Frauenteam? Werden Frauen- und Männerteams gleichrangig dargestellt?

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