Entstehung und Vorbeugung spielbedingter Störungen des Bewegungsapparates bei Musikerschülern

Die klassischen Unterrichtsmethoden für Orchesterinstrumente wurden im 19. und frühen 20. Jahrhundert entwickelt. Das Ziel ist die perfekte Beherrschung des Instruments durch die Musiker. Jedoch hat das intensive Üben am Instrument seinen Preis.

Häufige Wiederholungen, schlechte ergonomische Bedingungen und fehlerhafte Instrumentaltechniken und Körperbewegungen führen zu spielbedingten Überlastungsschäden und Störungen des Bewegungsapparates (Playing-Related Musculoskeletal Disorders PRDM); das Instrumentalspiel wird bereits früh im Musikunterricht beeinträchtigt. Mit zunehmendem Alter steigt das Auftreten von spielbedingten Schmerzen von 71 Prozent (9-13 Jahre) auf 85 Prozent (18-24 Jahre) an.

Diese Beeinträchtigungen und der damit einhergehende Verlust an Lebensqualität, weisen auf einen Bedarf an Information und Sensibilisierung hin, wie Kinder und Jugendliche musizieren und dabei gesund bleiben.

Lehrpersonen und Musikschüler sollten die physiologischen Grundlagen kennen, die zu spielbezogenen Überlastungsschäden führen und wirksame Massnahmen zur Prävention kennen. Gewebespezifisches Training stellt dabei eine leicht zu erlernende und in den Alltag zu integrierende Intervention dar.

Inhalte und Struktur

Anhand der Kraft-Längen-Kennlinie eines Muskels wird das Zusammenspiel von Gelenken, Bindegewebe und Muskulatur verdeutlicht, um Überlastungsschäden und deren Vermeidung aus biomechanischer Sicht zu verstehen. Dazu kommen die neuropsychologischen Inhalte der Bewegungsregulation für ein wirksames Training, effizienteres Instrumentenspiel und hohes motorisches Lerntempo. Auf Basis aktueller Untersuchungen erarbeiten Teilnehmer in Arbeitsgruppen selbständig eine Über-sicht von PRDM. Daneben stehen praktische Übungen im Zentrum, die direkt in den Alltag integriert und an die persönlichen Leistungsvoraussetzungen adaptiert werden können.

Spielbedingte Belastungen verstehen (1UE)

Physiologie. Biopsychologie. Belastung versus Belastbarkeit von Körperregionen

Störungsbilder beim Instrumentenspiel (1UE)

Störungsbilder bei ausgewählten Instrumenten anhand aktueller Untersuchungen erarbeiten

Gewebespezifisches Training (1UE)

Kennenlernen einer Intervention als Trainings- und Diagnostik-Werkzeug, um Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und Spielleistung verbessern.

Zielgruppe

Musiklehrer, Musiker, Interessierte.

Veranstaltungsort

Nach Absprache

Teilnehmerzahl

Nach Absprache

Umfang

Nach Absprache

Preis

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